Bücher, Comics, Emotionen?!

Mein bibliophiler Jahresrückblick

2014 – das ist zwei Jahre nach dem Start dieses Blogs und etwa 24 Jahre, nachdem ich das Lesen gelernt habe. 62 Bücher habe ich mir dieses Jahr zu Gemüte geführt, zwei mehr als im letzten Jahr. 30 Comics, 32 mal Prosa und Lyrik. Das ist für meine Verhältnisse nicht wenig, und somit lohnt es am Jahresende, ein wenig die Spreu vom Weizen zu trennen: Was hat sich gelohnt, was weniger? Was waren die Lese-Highlights des Jahres, egal ob als Prosawerk oder Comic, welche Neuentdeckungen habe ich gemacht, welches Buch war einfach nur schrecklich?

Um bei diesem Jahresrückblick nicht in epische Längen á la „Menschen. Bilder. Emotionen. 2014 mit Günther Jauch“ abzudriften, beschränke ich mich in jeder Kategorie auf die Länge eins Tweets, ergänzt um ein Foto.
Los geht’s!

Prosa

Ganz klar: James Joyces „Ulysses“ macht das Rennen im Bereich Prosa. Dazu ist alles gesagt: Dieses Werk ist eine Bereicherung fürs Leben.

 Ulysseskommentiert

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Zwei Mal „Der Process“: Die Bebilderung des Kafkaesken

„Vor allem war es, wenn etwas erreicht werden sollte, notwendig, jeden Gedanken an eine mögliche Schuld von vornherein abzulehnen. Es gab keine Schuld.“

Kafkas „Process“ gehört zu den Klassikern der Weltliteratur und ist zu Recht eines der bekanntesten Werke Kafkas und der deutschsprachigen Literatur überhaupt. Erscheint der klassische Text dann zum einen in einer illustrierten Ausgabe bei der Büchergilde und zum anderen bei Knesebeck als Comicadaption, stellt sich die Frage, ob dem großartig-absonderlichen Textvorbild grafisch Genüge getan wurde. Ein Vergleich der beiden ganz unterschiedlichen Methoden, sich einem Text grafisch zu nähern, drängt sich auf.

Beide hier verglichenen Werke, die illustrierte Ausgabe von Bengt Fosshag und die Graphic Novel von Montellier und Mairowitz, versuchen, das Kafkaeske zu bebildern: Kann man Kafkas speziellen Sprachstil visualisieren? Kann man das Erdrückende einer unklaren, ungreifbaren Macht in Bilder gießen? Und, vielleicht am Spannendsten: Welchem Medium gelingt das besser, dem illustrierten Buch oder dem Comic? Die Freiheit, beides zu vergleichen, nehme ich mir.

Die Illustrationen von Bengt Fosshag

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Fosshags Versuch, Kafkas Process zu bebildern, erschien 2005 bei der Büchergilde in einer handschmeichlerischen Halbleinenausgabe. Allein diese – wie von der Büchergilde zu erwarten – ganz wunderbare Ausgabe des Process’ macht es dem Bibliophilen schwer, etwas Negatives über Fosshags Illustrationsarbeit zu sagen. Aber: Es gibt da leider so Einiges, was Herrn Fosshag bei seinen Buntstiftillustrationen misslingt.  Continue reading

Jene, wie warten – Kurzgeschichte auf 54stories.de

Den etwas anderen Adventskalender 54stories.de habe ich bereits unten vorgestellt.

Heute öffnete sich dort das 8. Türchen – und dahinter befindet sich mein kleiner Prosabeitrag für das Projekt. Die Geschichte heißt „Jene, die warten“, spielt in einem Waschsalon und ist garantiert kalorienarm – vielleicht schmeckt sie einigen von Euch.

Zum 8. Türchen bei 54stories.de…