E.M. Forster – „Die Maschine steht still“ – Alte Gedanken aus der Zukunft

Ach, wenn sie doch nur einmal still stünde, die Maschine! Wer kennt das nicht? Noch kurz eine WhatsApp-Nachricht beantworten. Schnell Twitter checken. Eben noch den spannenden Artikel zu Ende lesen – wir legen das Smartphone nahezu gar nicht mehr aus der Hand. Sind damit Teil eines weltumspannenden Systems, das mehr über uns weiß als wir über das System wissen. Und das ist brandgefährlich.

Literarische Kulturkritik am Digitalen

Die in weiten Teilen berechtigte Kritik an der (vor allem datenschutzrechtlich) problematischen Landnahme des Netzes greift sich seit einigen Jahren auch literarische Bahn. Zu nennen ist hier zum einen Dave Eggers‘ großartige Silicon-Valley-Dystopie „The Circle„, mit der er imaginierte, wie eine weltumspannende Diktatur ausgerechnet aus einem ach so fortschrittlichen, demokratischen, diversifizierten, liberalen Unternehmen wie Google, Facebook und Co. entstehen kann.  Zum anderen schlägt in eine ähnliche Kerbe der Gewinner des Friedenspreis‘ des deutschen Buchhandels aus dem Jahre 2014, Jaron Lanier. Von Letzterem stammt aus der Dankesrede zur Preisverleihung der schöne Satz: „Ohne Menschen sind Computer Raumwärmer, die Muster erzeugen.“

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Was aber hat das jüngst bei HoCa erschienene Werk „Die Maschine steht still“ von E.M. Forster mit alldem zu tun?

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Der kleine Lord – Frances H. Burnett

Dennoch jubilierte der hitzige alte Mann innerlich beim Anblick dieses starken, hübschen Jungen, der sein Enkelsohn war. Triumphierend gewahrte er, wie unerschrocken das Kind ihm ins Gesicht blickte, die Hand noch immer auf dem Hals des riesigen Hundes. Es gefiel dem herrischen alten Edelmann im Innersten, dass der Junge keine Schüchternheit und keine Furcht verriet, weder vor ihm noch vor seinem Hund. Cedric sah ihn an, wie er zuvor die Portiersfrau und die Haushälterin angesehen hatte, und trat nah an ihn heran. „Bist du der Graf?“, fragte er. „Ich bin dein Enkel, den Mr. Havisham geholt hat – Lord Fauntleroy.“

Never judge a book by its movie – ein eherner Grundsatz, der nicht bestehen würde, wenn es mehr gute Literaturverfilmungen gäbe. Jedes Jahr zu Weihnachten kann man sich jedoch eine gelungene filmisches Adaption im Fernsehen anschauen: Die Verfilmung des Weihnachtsklassikers „Der kleine Lord“ von Frances H. Burnett aus dem Jahre 1980 ist selbst ein Weihnachtsklassiker geworden. In seltenen Fällen wie diesen, wo der Film qualitativ an das Buch heranreicht, kehrt sich das Bekanntheitsverhältnis nicht selten um: Die allermeisten werden den kleinen Lord Fauntleroy nur aus dem Film kennen.

Der Homunculus Verlag tritt an, dies zu ändern – mit einer vor Kurzem erschienenen Neuausgabe des klassischen Stoffes.

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Stefan Zweig: „Buchmendel“ und „Die unsichtbare Sammlung“

Stefan Zweigs enorme produktive Schaffenskraft brachte nicht nur die allseits bekannte und beliebte „Schachnovelle“, die „Sternstunden der Menschheit“ und „Die Welt von Gestern“ hervor, sondern auch eine ganze Reihe an weniger bekannten, aber nicht minder lesenswerten Texten. Zwei davon vereint das vorliegende Buch des mir bisher – leider – völlig unbekannten Verlags „Topalian & Milani“ mit Sitz in Ulm.

Von Zweigs Novelle „Buchmendel“ hatte ich bereits gehört, wenngleich ich sie noch nicht gelesen hatte. „Die unsichtbare Sammlung“ hingegen war mir völlig unbekannt – Dank der Zusammenstellung dieser beiden auch thematisch eng verknüpften Novellen konnte ich meinen Zweig’schen Horizont erweitern. Und wie.

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