Ach, wenn sie doch nur einmal still stünde, die Maschine! Wer kennt das nicht? Noch kurz eine WhatsApp-Nachricht beantworten. Schnell Twitter checken. Eben noch den spannenden Artikel zu Ende lesen – wir legen das Smartphone nahezu gar nicht mehr aus der Hand. Sind damit Teil eines weltumspannenden Systems, das mehr über uns weiß als wir über das System wissen. Und das ist brandgefährlich.
Literarische Kulturkritik am Digitalen
Die in weiten Teilen berechtigte Kritik an der (vor allem datenschutzrechtlich) problematischen Landnahme des Netzes greift sich seit einigen Jahren auch literarische Bahn. Zu nennen ist hier zum einen Dave Eggers‘ großartige Silicon-Valley-Dystopie „The Circle„, mit der er imaginierte, wie eine weltumspannende Diktatur ausgerechnet aus einem ach so fortschrittlichen, demokratischen, diversifizierten, liberalen Unternehmen wie Google, Facebook und Co. entstehen kann. Zum anderen schlägt in eine ähnliche Kerbe der Gewinner des Friedenspreis‘ des deutschen Buchhandels aus dem Jahre 2014, Jaron Lanier. Von Letzterem stammt aus der Dankesrede zur Preisverleihung der schöne Satz: „Ohne Menschen sind Computer Raumwärmer, die Muster erzeugen.“
Was aber hat das jüngst bei HoCa erschienene Werk „Die Maschine steht still“ von E.M. Forster mit alldem zu tun?