Mein bibliophiler Jahresrückblick
2014 – das ist zwei Jahre nach dem Start dieses Blogs und etwa 24 Jahre, nachdem ich das Lesen gelernt habe. 62 Bücher habe ich mir dieses Jahr zu Gemüte geführt, zwei mehr als im letzten Jahr. 30 Comics, 32 mal Prosa und Lyrik. Das ist für meine Verhältnisse nicht wenig, und somit lohnt es am Jahresende, ein wenig die Spreu vom Weizen zu trennen: Was hat sich gelohnt, was weniger? Was waren die Lese-Highlights des Jahres, egal ob als Prosawerk oder Comic, welche Neuentdeckungen habe ich gemacht, welches Buch war einfach nur schrecklich?
Um bei diesem Jahresrückblick nicht in epische Längen á la „Menschen. Bilder. Emotionen. 2014 mit Günther Jauch“ abzudriften, beschränke ich mich in jeder Kategorie auf die Länge eins Tweets, ergänzt um ein Foto.
Los geht’s!
Prosa
Ganz klar: James Joyces „Ulysses“ macht das Rennen im Bereich Prosa. Dazu ist alles gesagt: Dieses Werk ist eine Bereicherung fürs Leben.
Lyrik
Auch wenn ich Trakl rezensiert habe: Houellebecqs „Gestalt des letzten Ufers“ hat mich stärker beeindruckt. Grenzüberschreitend, grob.
Comic
Leporello oder Comic? Egal: Saccos beeindruckendes „Der Erste Weltkrieg: Die Schlacht an der Somme“ gewinnt. Haptisch interessant, neuartig.
Entdeckung des Jahres
Höchstwahrscheinlich Saša Stanišić mit „Vor dem Fest“ – seziertes Dorfleben. Es ist fast immer die Sprache, die mir die Sprache verschlägt.
Schönster Neuzugang
Kleinod: Flohmarktfund, September. Joyces Dubliner. Mit Widmung, mit einem Stück Irland. Weggegeben: Die Liebe verwelkt, wie das Kleeblatt.
Größter Reinfall
Durchgequält: Jim Steranko – S.H.I.E.L.D. Sind es meine Seh- und Lesegewohnheiten? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht, siehe hier.
Ausblick
Geplant für 2015: Stachs Kafka-Bio. Kafkas Schloss. Mehr vom „Graphic Canon“, mehr von Sfar. Endlich Turgenjew lesen. Mehr selber schreiben.
Einen guten Rutsch, Gesundheit, Glück und alles Gute für 2015!