Neues Jahr, neue Bücher

Es gibt wieder einige Neuzugänge. Da ich vor Kurzem Geburtstag hatte und zudem in der Urlaubszeit immer dazu neige, mir mehr Bücher zu kaufen als sonst, weist die heimische Bibliothek im noch jungen Jahr 2013 bereits ein wenig Zuwachs auf. Neben einigen hochgelobten Graphic-Novels sind es dieses Mal vor allem zwei philosophische Sachbücher, die mich besonders interessieren.

1. Jens Soentgen – “Selbstdenken!”

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War eine Empfehlung vom amazon, und meist passen die nicht richtig. Dies scheint jedoch eine positive Ausnahme zu sein. Es geht nicht um bestimmte Philosophen oder Philosophien, sondern um die Denktechniken, die beim Philosophieren zum Einsatz kommen: Provozieren, Logik, Demontage, um nur einige zu nennen. Beim Blättern – richtige Lektüre folgt – stieß ich auf folgende Stelle zum Thema Umkehren:

JOE PINE: “Ich habe den Eindruck, ihre langen Haare machen aus Ihnen ein Mädchen.”
FRANK ZAPPA: “Und ich habe den Eindruck, Ihr Holzbein macht aus Ihnen einen Tisch.”

2. Robert M. Pirsig – “Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten”

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Steht schon länger auf meiner Liste. Ein weiterer Neuzugang für den Bereich Philosophie. Pirsig scheint amerikanisches Denken und Fühlen mit fernöstlichen Lehren des Zen-Buddhismus zu verbinden und aus dieser Symbiose heraus Ratschläge für ein modernes Leben in der globalisierten Welt zu ziehen. Leider strebt mein Interesse für Motorräder, um die es wohl auch irgendwie geht, asymptotisch gegen Null. Ich hoffe, das tut dem Werk keinen Abbruch.

3. Jeff Lemire – “Sweet Tooth”

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Um Lemire kommt man als halbwegs interessierter Comicfreund nicht herum. War schon einige Male bei uns im Lesekreis in der Diskussion. Gilt ein wenig als “Wunderkind” des grafischen Erzählens, wenngleich es da auch mit Blick auf die fortschreitende Kommerzialisierung von Lemires Schaffen vorsichtigere Stimmen gibt. Wer sich einen Überblick über Lemire, und zu einem kleinen Teil auch über die Endzeitvision “Sweet Tooth” verschaffen will, dem sei auch der stets grandiose Podcast “Yay-Comics”, Nummer 14, ans Herz gelegt.

4. Katharina Mahrenholtz und Dawn Parisi – “Literatur!”

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Nach der Rezension bei 54books.de, die voll des Lobes war, kam ich um “Literatur!” nicht herum. Eignet sich hervorragend für einen entspannten Abend, an dem man eine Reise durch die Welt klassischer (oder weniger klassischer) Bücher machen möchte. Besonders gefielen mir auch die vielen kleinen Smalltalk-Infos, die das ein oder andere Bonmot großer und kleiner Dichter enthalten. Zum Nachschlagen jedoch weniger geeignet.

5. Jeff Lemire – “Essex County”

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Eines der großen Themen von Lemire ist das Erwachsenwerden. Dass eben jenes im zutiefst ländlich geprägten Kanada für einen Außenseiter nicht gerade einfach ist, zeigt in ausgefeilt-einfachen Schwarzweißstrichen diese Graphic Novel. Gilt als “example of the finest in Canadian literature”. Und damit ist die gesamte Literatur gemeint, nicht nur die grafische. Sicher wird hier in Bälde eine Rezension folgen.

6. David Peterson – “Mouse Guard – Autumn 1152”

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Mäuse scheinen in Comics eine große Rolle zu spielen. Nach Mickey Mouse und Spiegelmans MAUS nun “Mouse Guard” von David Petersen. Wurde mir von Philipp Spreckels wärmstens empfohlen, vor allem für die Zeichnungen. Beim Durchblättern haben mich bereits die Farben überwältigt. Ich freue mich auf die Lektüre.

Neuzugänge

Seit gestern bin ich um zwei weitere Schätzchen reicher. In der Mittagspause habe ich mit meinem Kumpel Bruder im Geiste Tilman, der den Literaturblog 54books betreibt, sowohl das öffentliche Bücherregal bei Pinkus Müller in Münster, als auch meinen Lieblingsbuchladen “Medium” besucht.

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Das öffentliche Bücherregal dort hat mir schon so einige Freuden beschert. Unter anderem habe ich dort einmal einen großen Schwung an verschiedensten Comics ergattert, ebenso wie die sechsbändige, gebundene reich bebilderte “Illustrierte Geschichte der Medizin”, für einen Medizinrechtler wie mich vielleicht nicht ganz falsch. Wer weiß,  wann man es nochmal braucht.

Gestern dann jedoch wurde es beim öffentlichen Bücherregal ein echter Klassiker der amerikanischen Literatur:

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J. D. Salingers Meisterwerk hat mich schon im Englisch-LK begeistert. Schon lange plane ich, es nochmal zu lesen. Holden Caulfield ist in seiner konsequenten, individualistischen und dennoch (oder gerade deswegen?) verunsicherten Persönlichkeit einer der lebendigsten Charaktere der Weltliteratur.

Etwas ganz anderes ist das zweite Buch, das ich mir bei Medium zugelegt habe – schön runtergesetzt von 27,50 € auf einen schlappen Zehner.

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Es handelt sich um die “ACME Novelty Library” von Chris Ware, eine Hardcover-Kollektion, die die gesamten Onepager der ACME Novelty Library der letzten Jahre verein. Ich habe, zugegeben, noch nichts von Ware gelesen, wenngleich “Jimmy Corrigan” sehr weit oben auf meiner Liste steht, da wir das auch mal für den Comiclesekreis angedacht haben. Dennoch bin ich sehr gespannt auf die Lektüre. Obwohl es als Werbespruch auf dem Cover heißt:

“Nearly impossible to read”, LA Times Book Review.