Shelfies – Bibliophile Innenansichten

Sag mir, was du liest und ich sage dir, wer du bist.

Was Ellen Degeneres in hollywoodesquer Selbstdarstellung kann, können Buchbesitzer, die mit einer Kamera ausgestattet sind, schon lange. Shelfies statt Selfies – hier ein kleiner Einblick in meine Bücherregale, neudeutsch Bookshelfs, garantiert ohne Twitter-Rekord, dafür mit mehr Büchern:

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Bücher über Bücher, zum Beispiel das leichtfüßige “Literatur!”. Drapiert auf der hier verdeckten “Mobilen Buchablage” aus der Manufaktur side by side. Gedacht für die Handbibliothek – da ich so etwas nicht habe, ruhen die Bücher dort nun dauerhaft. Jedenfalls bis zum nächsten Umräumen.

 

 

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Einige unsortierte Klassiker (hauptsächlich Mann, Lenz, Dürrenmatt), ein bisschen Philosophie (u.a. Weischedels Hintertreppe) und gelegentlich ein paar versprenkelte zeitgenössische Sachen (Blasmusikpop von Vea Kaiser, Krechels Landgericht).

 

 

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Nochmal ein Ausschnitt aus dem Klassiker-Regal, wie (leider) immer bei mir völlig unsortiert. Rilkes Werke reihen sich an Böll, der wiederum – über eine illustrierte Literaturgeschichte – Bekanntschaft mit Tolstoi macht; dieser haust neben einigen Werken von Zweig. Daneben überragt der Ulysses alle anderen. Zumindest, was das Format angeht.

 

 

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Comics die Erste. Auch hier warten noch einige Schätze darauf, gehoben zu werden. Vor allem der dreibändige “Graphic Canon” ist ein solches Juwel. Großes erhoffe ich mir auch von den beiden Eisner-Werken “Life in the Big City” und “New York”. An “A Contract with God” werden sie aber wohl nicht heranreichen. Natürlich sind auch bei den Comics einige Nieten dabei (zB “Das Buch der Offenbarung”). Aber wenn Watchmen, V for Vendetta und Quai d’Orsay im Regal stehen, wiegt die Qualität die Nieten allemal auf.

 

 

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Comics die Zweite. Hier drängt sich geballter Lesegenuss auf kleinem Raum. Die immer wieder grandios absurden “Manhattan Projects” teilen sich den Platz mit thematisch völlig anderen Werken wie Kvernelands Künstlerbiographie “Munch”. Doxiadis’ “Logicomix” und Taniguchis “Von der Natur des Menschen” warten noch darauf, gelesen zu werden. Das bisher stärkste Werk aus diesem Ausschnitt ist aber wohl Lemires berührende Heimatgeschichte “Essex County”.